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Winona

Es ist soweit

Eigentlich habe ich mir fest vorgenommen, hier nie einen Beitrag zu diesem Thema zu schreiben… 

Es nervt mich nämlich auch tierisch, dass man nie eine Auszeit davor bekommt. Überall hört man nur noch Corona, Maskenpflicht und Kontaktbeschränkung. Davor wollte ich meinen Blog eigentlich schützen. 

Eigentlich…

Aber da wir hier (in Deutschland) ab Mittwoch bis mindestens zu meiner Abreise in einem erneuten Lockdown leben werden, möchte ich doch meine Meinungen und Gedanken zum Thema loswerden, auch wenn die wenig verändern werden an der Gesamtsituation. 🙂

Wenn du also überhaupt keinen Bock drauf hast, dann lies einfach nicht weiter. Ich werde es dir verzeihen. Vielleicht😉

Noch Anfang März wäre meine Antwort auf die Frage, was wirst du Ende des Jahres machen, einfach gewesen. Klar, ich lebe bei meinen Grosseltern, reise in Deutschland herum und verbringe hier die Feiertage.

Auf die Frage, wie der Rest meines Jahres 2020 ablaufen wird, habe ich fast alle zwei Wochen eine neue Antwort formulieren müssen. 

Meine Maturprüfungen, die Abschlussfeier und Zeugnisübergabe, Sommerferienpläne und kleine Städtereisen sind alle zusammen ins Wasser gefallen, wie die Pläne von so ziemlich jedem. 

Klar, ich habe auch schon lange keinen Bock mehr auf Corona und hätte in vielen Aspekten gerne wieder mein „normal“ vom Jahrensanfang zurück, aber das geht jetzt halt nicht. Und da mir (& uns) nichts anderes übrig bleibt, halte ich mich an die Regeln, damit möglichst bald alles wieder besser und das Leben ein bisschen freier wird.

Was die Querdenker erreichen wollen, ist mir absolut unklar. 🙄 Von mir aus kann man gerne einmal über die neuen Massnahmen diskutieren. Betonung liegt da aber auf dem einen Mal. Mir geht es irgendwie nur auf den Keks, dass man von jedem neuen Gegenüber praktisch schon mit diesen Worten begrüsst wird und sich die Meinung anhören muss, ob man will, oder nicht.

Trotzdem denke ich, dass sich in meinem Leben durch Corona viel Gutes getan hat. So hatte ich nämlich mehr Zeit für mich selber und konnte viel nachdenken über mich und die Fragen des Lebens. Dann würde ich definitiv behaupten, dass ich endlich Freiraum hatte, für mehr Dinge im Alltag, die mir Spass machen. So arbeitete ich viel in der Küche, backte und kochte (auf jeden Fall mehr als zuvor). Dann nahm ich mir vor, jeden Tag eine Stunde spazieren zu gehen, was ich auch bis heute versuche durchzusetzen und merke wie gut es mir tut. 

Ebenso kam ich zu einem absoluten hammer Praktikumsplatz. Wäre damals nicht kurzfristig ein Monat freigeworden, weil die Prüfungen ausgefallen sind, wäre ich nicht erneut auf dem Bauernhof gelandet. Dann wäre auch nie die Idee entstanden, mein Praktikum dort zu machen.

In der jetzigen Situation bin ich froh, das Angebot damals angenommen zu haben. Erstens, weil mich noch mehr rumsuchen wirklich angegurkt hätte und zweitens, weil es mit Corona immer schwieriger wird, einen anständigen Platz zu finden. Drittens natürlich auch, weil ich die Erfahrung gerne machen will und das Ambiente oder Umfeld mir unglaublich gut tun. Ich bin zuversichtlich, die für mich perfekte Stelle gefunden zu haben und freue mich auch schon tierisch auf den Start. Das ist dann übrigens mein erster Lohn, den ich abgesehen vom Nachhilfegeben verdienen werde. Bleibt mir nur zu hoffen, dass es nicht ausfällt wegen Corona. Aber ich bin da wie immer positiv gestimmt. 😊

Ich denke, Corona hat mir viele Chancen geschenkt, für die ich auch wirklich dankbar bin. Logisch, hat es auch viele Pläne und Existenzen zerstört und ich bin auch traurig, nicht so viel von der Welt gesehen zu haben, wie geplant war… Aber, vielleicht war das alles auch nicht nötig. Ist es nicht viel wichtiger, dass ich mich selber gefunden habe? Die Städte der Welt werden mir nicht weglaufen. Sehr wahrscheinlich wird Island oder Paris auch noch in ein paar Jahren existieren und auf meinen Besuch warten. Ebenso werden alle anderen Aktivitäten nachgeholt werden können und wenn doch was wegfällt, war es wohl nicht ganz so wichtig. Deshalb sehe ich das ganze Jahr bisschen als Luxusproblem an. Im Gegensatz zu sehr vielen Menschen der Welt geht es mir zumindest sehr gut.

Ich habe mir selber fest vorgenommen, eher das Positive an der ganzen Sache in meinen Fokus zu lenken. Wenn man sich nur mit dem negativen befasst, geht man mit der Zeit kaputt. Viel meckern vergrault einem selber die Freude und auch die Mitmenschen. Ausserdem bringt es sowieso absolut nichts, ausser der schlechten Laune. 

Also bidde bidde liebe Menschheit, schaltet eure Hirnis einmal an und benutzt diese zum Nachdenken. Es ist nämlich total überflüssig und asozial (entschuldigt die Wortwahl), sich in riesen Menschenmassen ohne Masken gegen Corona aufzulehnen. Das Virus kriegt nämlich (leider) keine Angst vor euch und haut ab… Sonst wäre ich auch an vorderster Front mit dabei. 

Bitte passt auf euch auf und bleibt vor allem Gesund.❤️ 

Herzlichst

Winona