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Winona

Halbzeit

Genau, wenn alles bei meinem Plan bleibt, Anfang Januar zurückzureisen, dann war Halbzeit. 

Und in meinem Kopf melden sich nach dieser Erkenntnis zwei Stimmen: „Krass!“, darin sind sie sich wenigstens einig… 

Die eine denkt, es ist SCHON die Hälfte vorbei. Mit einem Blinzeln wird auch die zweite Hälfte vorbeifliegen, ich werde bin den ICE in Richtung Heimat steigen und davon düsen. Irgendwie habe ich noch nicht wirklich viel geschafft von dem, was ich mir vorgenommen habe. Ich hatte weder die Erleuchtung, was meine Zukunft mir bringen soll, noch habe ich hier die Reisen antreten können, die geplant waren. Das ist natürlich schade, aber zumindest für den zweiten Punkt habe ich eine Lösungsstrategie. Ich habe mir gedacht, dass das Geld einfach für später gespart wird. Dann kann ich, wenn Corona vorbei ist (HAHA… also nie) all die schönen Orte der Welt bereisen. Wann das genau sein wird, steht aber noch in den Sternen. 

Andererseits ist ERST die Hälfte meiner Zeit hier vorbei. Für mich ist meine Ankunft hier schon sooo lange her. Ich kann mich noch nicht mal mehr wirklich an meine erste Nacht hier erinnern (kam zwar jetzt wieder drauf, aber nur dank reichlich überlegen). Ich habe seit einer gefühlten Ewigkeit mein gewohntes Umfeld nicht mehr erlebt, vermisse vor allem die TV Abende auf dem Sofa neben meiner Mutter (much love to you! ❤️) und dabei dieses leichte Gewicht auf meinem Bein. Was logischerweise von meiner kleinen Schnarchnase kommt. Zum Glück gibt es heute Soziale Medien und ich bekomme ab und zu ein Foto oder Video von dem, was meine Familie ohne mich daheim anstellt. 🙂 

Der Begriff Halbzeit liess mich auch seeeeehr vorrausschauend ans Packen denken. Aus „ach so viel hab ich nicht gekauft“ wurde nach einer kurzen Überlegung eher ein „zum Glück hatte ich auf dem Hinweg noch Platz im Koffer“. Wie in dem bisschen alles Raum haben soll, werde ich ja sehen. Schlussendlich wird alles schon irgendwie eine Spalte finden. Muss ja schliesslich. Ich werde  hier nichts liegen lassen, hoffentlich!

Ich kann auch bestätigen, dass ich unterdessen behaupten kann, mein Zimmer ist fertig eingerichtet. Anfangs hatten manche Gegenstände noch nicht den perfekten Platz oder nervten mich, wo sie lagen. Ich habe immer gerne, wenn alles irgendwie aufgeht. Vor allem in einem doch kleineren Zimmer und verhältnismässig viel Stuff, ist es wichtig eine gewisse Ordnung zu halten. Sonst wirkt alles ziemlich vollgestopft. Aber jetzt ist jeder Winkel so ausgenutzt, das ich damit zufrieden bin. Ich habe mir sogar einige Bilder hier aufgehängt, um meine Liebsten bei mir zu haben. Eine sehr kluge Idee, so hat MEIN Zimmer auch ein bisschen Charakter. 

Sogar die Nachbaren bemerken, dass die Enkeltochter unterdessen etwas länger hier ist, als das sonst der Fall war. Die beste Frage bis jetzt war, ob ich jetzt hier wohnen würde, um in einer nahen Stadt zu studieren. Ich werde also langsam Teil der Dorfgemeinschaft. Beim spazieren grüssen mich die anderen schon von weitem und winken lieb. Ab und zu bleiben sie sogar stehen, und stellen neugierig Fragen. Aber nicht zuuu neugierig, alles in allem sind alle sehr freundlich und höflich. Ich kann mir sogar langsam die Namen von den vielen Bekannten merken! (da bin ich sehr, sehr Stolz drauf) 

Und alles in allem wage ich es, auch zu behaupten, dass sich alle Beteiligten an die neuen Umstände gewöhnt haben. Für mich ist der neue Alltag Routine geworden, mein Opa blüht richtig auf, weil er mehr Aufmerksamkeit bekommt und meine Oma hat sogar Kochen für eine Vegetarierin auf die Reihe gekriegt.

Es läuft also alles wie geschmiert hier und ich bin unglaublich froh und stolz darauf, dass meine Grosseltern alles einfach so mitmachen! Ich geniesse es sehr und ich hoffe die Zwei auch. 

Dass waren ein paar Gedanken, die in meinem Kopf standen und jetzt endlich ihren Weg in den Blog gefunden haben. Es kann sein, dass alles etwas ungeordnet oder durcheinander daher kommt, aber es sind nunmal alles Themen, die ich mit der Halbzeit verbinde und auch hier ihren Platz verdient haben. Der Blog dient dazu, andere an meiner Welt teilhaben zu lassen. Da gehören Gedanken und Gefühle einfach auch dazu, auch wenn es etwas unstrukturierter ist. Meistens kommen Gedanken sowieso nicht geordnet in meinen Gehirn an. 😉

Nun wünsche ich dir alles Gute und bis demnächst. 

Deine

Winona